Berichte der Nothilfe Essen und Hygiene

Ein Brief von Pastor Vardan:

Die Epidemie und der 44-Tage-Krieg brachten viele Nöte und Verwüstungen mit sich, mehr als 6.000 Tote, Vermisste, Gefangene, Verwundete, Flüchtlinge, Menschen in Stress und Depressionen. Dies ist eine neue Herausforderung für die Kirche. Vielen Dank, dass ihr durch Gebet und finanzielle Unterstützung Hilfe leistet. Durch die Spenden vieler von Euch haben wir ungefähr 200 Familien mit Lebensmitteln- und Hygienekits versorgt und ihnen das Evangelium der Hoffnung gegeben und für sie gebetet. Der Herr segne Euch reichlich.

In diesen zwei Monaten habe ich mehr als 30 Pastoren getroffen. Wir haben gemeinsam für Armenien und Artsakh und für unsere Nachbarländer gebetet: Aserbaidschan, Iran, Türkei, Georgien und Russland. Wir haben über verschiedene Aktionen im Jahr 2021 und über unsere Oktober-Konferenz gesprochen. Ich gab ihnen ihre Segenspakete mit Essen und Hygieneartikel. Durch die Barmherzigkeit des Herrn und mit Eurer Hilfe habe ich einen pastoralen Unterstützungsfonds eingerichtet. Viele antworteten mit Freude. Jetzt treffen sich in einigen Regionen von Zeit zu Zeit Pastoren aus verschiedenen Kirchen, um zu beten. Ich beschloss mich viermal im Jahr in jeder Region mit ihnen zu treffen um mit ihnen zu beten und zu sehen, wie wir uns gegenseitig helfen können.

Mit dem Segen des Herrn, Vardan T.

Zeugnis 1:

Wir haben die Familie Karine mit unserer Gruppe besucht. Karines Ehemann ist Militäroffizier. Eines Tages verließen sie Armenien und gingen nach Artsakh in Hadrut um zu arbeiten und in Miete zu leben. Karine hat einen ihrer Söhne verloren, der andere Sohn wird wegen eines Rückenproblems behandelt, er hat ein Knochenproblem. Ärzte sagten, es dauert Jahre, um zu heilen. Seine Braut studiert auf dem Schriftweg an einer pädagogischen Universität. Nach dem Krieg zogen sie nach Armenien und lebten im Dorf Khachpar.

Karine war sehr gebrochen, sie suchte nach dem Antlitz Gottes, sie begann das Neue Testament zu lesen. Ihr Sohn tat alles verzweifelt, blieb aber geistig gestört. Wir erzählten ihnen vom Evangelium und sprachen von Jesu Verheißung, dass er bereit sei, unsere Lasten zu tragen, gemäß Matthäus 11:28.

Diese Frau ging oft ans Grab und dachte, dass es ihrem toten Sohn gut ging. Wir bemerkten, dass sie trauerte, weshalb der andere Junge nicht viel Aufmerksamkeit bekam, im Vordergrund war ihr toter Sohn. Wir erklärten, dass wir niemanden mehr lieben sollen als Gott, dass Gott die Zeiten kennt, dass sie als Zeichen der Demut sagen solle:

"Herr, ich vertraue dir".  Beschuldige nicht Gott.

Wir haben das Beispiel von Hiob erzählt.

Wir haben zusammen gebetet. Karine betete um Umkehr, zitierte Hiobs Worte: "Du hast mir den Sohn gegeben und du hast ihn wieder genommen". Sie beschloss, sich wieder mehr auf den noch lebenden Sohn zu konzentrieren. Nach dem Gebet sagte sie aus, dass etwas abgeschnitten wurde, es fiel ab von ihr, sie fühlte sich leicht und war voller Frieden. Wir gaben ihr gute Literatur und sie beschloss diese zu lesen und näher an den Herrn zu kommen. Sie war überzeugt, dass sich ihr Sohn früher erholen würde, als die Ärzte sagten.

Zeugnis 2:

 

Wir haben diese beiden Familien besucht. Sie kamen aus dem Dorf Khtsaberd in Hadrut.

 

Zwei Brüder, einer mit seiner Frau-Braut (ihr Sohn ist Offizier, er war nicht bei ihnen), einer mit seiner Frau und drei Kindern. Beide lebten in Yeghvard und mieteten kleine Steinhäuser. Sie verliessen ihr Haus, sind einfach gegangen und haben alles verloren. Sie haben Verwandte verloren, aber nicht ihre Familie. Der ältere Bruder sagte, er habe einen Kredit aufgenommen, ihr Haus repariert, Winterbrennstoff gekauft und der Krieg habe begonnen. Er verlor auch ein Haus während des Sumgait-Massakers. Dies war das zweite Mal, er weiss nicht, ob er ein neues Haus bauen soll oder nicht, sie haben ein Problem mit Winterbrennstoff. Ihre Schwiegertochter ist schwanger und hat ein Gesundheitsproblem.

Wir erzählten ihnen von Gottes Fürsorge gemäß 1. Petrus 5: 7. Wir sagten, dass Gott sich um alle ihre Bedürfnisse kümmern kann. Wir sollen uns keine Sorgen machen, wir können unsere Sorgen Gott geben. Wir werden ein festes Zuhause im Himmel haben, wenn wir den Herrn annehmen.

Wir beteten für ihre Zukunft, für den Sohn des Offiziers, für die Frau ihres jüngeren Bruders und ihre gesundheitlichen Probleme.

 

Die kranke Frau hörte aufmerksam zu. Wir hatten das Gefühl, dass sie für sich Frieden schloss. Wir ermutigten sie das Wort Gottes zu lesen und in die Kirche zu gehen.